Tut mir leid

…dass ich jetzt so lange nichts geschrieben habe. Obwohl es natürlich nicht so ganz stimmt, denn in unserer geschlossenen Facebookgrupe, in der sich unsere Paten austauschen können, hab ich natürlich jeden Tag geschrieben. Aber man glaubt es kaum, irgendwie läuft einem die Zeit davon.

Aber ich war nicht untätig, genauso wenig wie alle Mitarbeiter vor Ort und daheim.

Inzwischen hab ich schon vier Touren zu den Familien gemacht und mich davon überzeugt, wie unsere Kinder leben, wie sie schlafen, in welchem Zustand die Hütte ist usw. Bei jeder Tour sehe ich ungefähr 50 Kinder. Alle 600 werde ich wohl nicht schaffen, hab ja jetzt nur noch zwei Wochen, aber ich bin nicht unzufrieden.

Und immer wieder sehe ich bei diesen Besuchen, dass es auch in der Armut erhebliche Unterschiede gibt. Und wie weit ich schon in alles eingetaucht bin. Räume, wo ich mir denke, „Gott sei Dank – alles in Ordnung hier, Dach dicht, eine Matratze am Boden, ein Moskitonetz, die Familie kann sich glücklich schätzen, keine Katastrophen“ würden jedem anderen Besucher noch immer erscheinen wie „noch nie habe ich so viel Armut gesehen“.

Das wichtigste auf meiner Liste sind derzeit Matratzen. In viele Hütten passen einfach keine Betten hinein, nicht einmal ein schmales, und oft gibt es Betten, auch wenn diese etwas gewöhnungsbedürftig aussehen, aber man schläft auf dem Lattenrost oder einer Zeitung. Ich erstelle gerade eine lange Liste der Kinder, die ganz dringend eine solche Matratze brauchen, Kostenpunkt rund 40 Euro.

Wir haben auch begonnen, für unsere Kleinsten eine richtig tolle Sandkiste zu bauen. Einbetoniert und für mindestens 20 Kinder geeignet, mit Makutidach zum Schatten spenden. Unser Tischler Simon ist mit Feuereifer am Werk, damit alles noch fertig wird, solange ich da bin.

Auch eine Hütte ist schon wieder in Arbeit und ein Social Living Haus. Aber unsere Liste für Familien, die dringend in solch ein Doppelhaus übersiedelt werden müssen, wird nicht kürzer.

Zum Abschluss die sensationell gute Nachricht des Tages: Durch eine großartige Firmenspende können wir das Fundament des neuen Gebäudes vor der Regenzeit fertig stellen. Freue mich so sehr.

 

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