Was machen wir mit dem uns anvertrauten Geld oder – warum läuft bei uns manches anders?
In der heutigen Zeit hört man viel über veruntreute Spendengelder, Verschwendung und Korruption. Daher sind viele Menschen misstrauisch. Und ja, das gibt es leider. Und das kann ich nach mehr als 10 Jahren in diesem Land Kenia auch bestätigen. Es tut mir aber persönlich als Gründerin dieses Projektes weh, wenn wir mit allen anderen in einen Topf geworfen werden, daher mag ich hier in Kürze erklären, was bei uns anders ist.
Zunächst einmal – in diesem Projekt steckt sehr viel von meinem persönlichen Geld. Im Laufe vieler Jahre rund eine halbe Million Euro. Glauben Sie mir, wenn man nicht nur fremdes Spendengeld verwaltet ,sondern auch eigenes, dann schaut man genau hin.
Wir sind eine österreichische Organisation mit Spendern und Paten in mehreren europäischen Ländern und einem Spendenaufkommen im Vorjahr (2016) von rund 400.000 Euro) Neben dem, was wir nicht vermeiden können, beispielsweise Bankgebühren und Portokosten sowie den Wirtschaftsprüfer (den Vereine in Österreich selbst zahlen müssen und womit wir dem Finanzamt die Arbeit abnehmen) für steuerliche Absetzbarkeit und Spendengütesiegel und damit verbunden einer ordnungsgemäßen Buchhaltung gibt es bei uns keine Spesen, keine Gehälter, keine Verwaltungskosten, keine Werbung, keine Büromieten – nichts. Wir arbeiten alle ehrenamtlich neben unseren Berufen. Und ich habe diese Organisation nicht gegründet, weil ich auf der Suche war nach einem gut bezahlten Job, in dem ich mich Präsidentin nennen darf.
Selbstverständlich zahlen wir uns auch Flüge nach Kenia und den Aufenthalt dort selbst. Ich käme niemals auf die Idee, mir die Miete für meine Wohnung vor Ort von Spendengeldern weg zu nehmen. Das Gleiche gilt für Besuche unserer Paten.
Wir beschäftigen IN Kenia ausschließlich Kenianer, denen wir faire Löhne zahlen, mit denen sie ihre Familien erhalten können. Und ja, dort sitzen einige auch im Büro, wesentlich mehr aber sind Lehrer, Köchin, Putzfrau, Fahrer, Sicherheitsperson am Tor. Aber niemand kommt bezahlt aus Europa. Unsere Volontäre arbeiten ebenfalls ehrenamtlich und zahlen für Flug und Unterkunft.
Daher – JA, das Geld kommt zu nahezu 100% dort an, wo Hilfe benötigt wird. Würde die Bank uns keine Gebühren verrechnen, die Post die Spendenpakete und Patenbriefe gratis versenden und das Finanzamt die Arbeit selbst machen, dann könnten wir sagen – ganze 100%
Was zahlen wir mit Patengeldern, was zahlen wir mit freien oder zweckgebundenen Spenden.
Patengelder werden ausschließlich für die Ausbildung der Kinder verwendet. Also natürlich die Gehälter all derer, die eine solche Schule in dieser Größenordnung am Leben halten (wir haben derzeit in der Vonwald-Schule etwas über 600 Kinder, in anderen Schulen bis zur Uni rund 200), aber vor allem auch Essen, nämlich heißer Tee gleich in der Früh, ein Frühstück aus Porridge und zweimal pro Woche einem Ei dazu und ein abwechslungsreiches Mittagessen mit täglich Gemüse und Obst. Dies und die Bücher, die in Kenia teuer sind, sind der größte Posten.
Von Patengeldern wird NIEMALS etwas weggenommen, um neue Gebäude zu errichten.
Dies und Ausgabe von Extras wie Betten, Moskitonetze, Fahrräder etc. nehmen wir von freien oder gebundenen Spenden. Der Unterschied zwischen beiden – bei gebundenen Spenden schreibt der Gesetzgeber vor, dass diese ausschließlich im Sinne des Spenders verwendet werden dürfen (zugegeben, würde jemand für sein Kind ein Haus mit Pool bauen wollen, würden wir einschreiten).
Freie Spenden retten uns oft genug rein dadurch, dass wir hiermit mal schnelle Hilfe leisten, mal eine Schuluniform, Inflation bereinigen, eine Wand streichen oder bei einer Hütte das Dach reparieren.
Und das wars auch schon. Wir leisten uns keinen Fuhrpark an teuren Autos, reisen nicht durch die Weltgeschichte, haben keine großen Bürogebäude und machen nicht monatliche sinnlose Meetings. Und wir spielen mit Spendengeldern auch nicht an der Börse.
Wir helfen. Und dies seit mehr als 10 Jahren.
Danke an alle Mitarbeiter auf beiden Seiten des Äquators und die vielen hundert Menschen, die meinen Traum mit tragen.
“Life is not a competition, life is helping each other.”
Gabriela Vonwald
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