Spatenstich

Ich sitze auf der Schulterrasse inmitten herumwuselnder Menschen, eine Menge Handwerker sind eingetroffen, wir haben mit dem neuen Gebäude begonnen. Dazu der Singsang der Kinde raus den Klassenräumen, irgendwie herrscht gerade eine wunderbare hoffnungsfrohe Stimmung – es geht weiter.

Gestern war ein Tag der Planungen – teilweise neue Gehälter für unsere Köchinnen und Gärtner (alle bekommen ab sofort einheitlich Euro 50,- im Monat), wir haben teilweise neue Jobbeschreibungen angefertigt, zum Beispiel für die Lagerhaltung der Lebensmittel und die der Schulsachen, außerdem haben wir die Lehrer mit der Ankündigung überrascht, dass es nächsten Samstag einen Tag Seminar und ein „come together“ in meinem Hotel geben wird. Ich halte dies für extrem wichtig, dass wir zu einer echten Gruppe zusammen wachsen. Und auch mal Spaß haben zusammen. Alle sind total aufgeregt, und ich weiß, dass solch ein Tag viel ändern wird in den Köpfen, auch was Motivation der Kinder betrifft, Bestrafungen, Lob, aber auch die guten Ideen, die sicher viele haben, und die im Schulalltag untergehen.

Morgen werde ich den Tag mit zwei meiner persönlich gesponserten Kinder verbringen, schwimmen, Lunch zusammen, viel reden. Es sind zwei der „großen“, mein Francis und das Patenkind meiner Tochter, Rehema. Über Rehema hab ich die große Sensation gestern  schon auf Facebook gepostet, hier aber nochmals.

Rehema ist unsere Spitzensportlerin, sie kann einfach alles und ist außerdem noch brillant in der Schule. Nun hatte sie vor einem Monat einen Taekwondo Wettbewerb in Nairobi, erreichte dort den ersten Platz ihrer Klasse und wurde als eine von 8 Kindern der gesamten Küstenregion eingeladen, am afrikanischen Jugendsportwettkampf in Botswana teil zu nehmen. Wir haben also jetzt einen Pass beantragt, sehr, sehr aufregend und eine riesige Chance für solch ein Kind aus sehr armen Verhältnissen. Das Beste aber, sie steht auch in der Auswahlmannschaft für die Jugendolympiade in China im August. Ist das nicht unglaublich? Ohne unsere Unterstützung wäre dieses begabte Mädchen irgendwo im Haushalt gelandet, verheiratet, viele Kinder, keine Chance auf eine Verbesserung des Lebens. Da kann  man doch nur stolz sein auf solch ein Kind. Toll wäre natürlich, wenn sich vielleicht jemand finden würde, der die monatlichen Kosten für unseren Taekwondo-Lehrer übernehmen würde, genauso wie für den Lehrer unserer Pfadfinder und unserer Kunstklasse. Alle bekommen pro Kind Euro 2,-  im Monat, macht fast immer so um die 50 Euro, die wir gern ausgeben, die aber unser Budget trotzdem belasten.

Auch eine gute Nachricht, einige Hotels der Gegend werden mein Buch in ihren Shops anbieten. Und damit deutsch sprechende Touristen auf unser Projekt aufmerksam machen. Ich hatte einige im Gepäck, die man mir geradezu aus der Hand gerissen hat. Dies ist auch ein kleiner Zuschuss zu unserem arg strapazierten Budget.

Morgen mehr, Fotos im Fotoordner auf Facebook.

 

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