Was man derzeit überall in den Zeitungen liest, ist Realität.

Der Klimawandel hat Ostafrika besonders hart getroffen. Die kleine Regenzeit ist ausgeblieben, der nächste Regen wird erst Mai 2022 erwartet. Von den 47 Counties in Kenia wurden 13 zum Katastrophengebiet erklärt, also auch offiziell Kilifi, wo wir unsere Organisation haben, gehört dazu (wenn auch nicht alle Regionen gleichermaßen).

Menschen schöpfen letzte Wasserreste aus einem dreckigen Loch.

Was wir bei unseren Essensverteilungen gesehen haben – das dringlichste Problem ist Wasser.

Wir wollten daher Gemeinschaftsbrunnen bauen. Unser Team war unterwegs und es wurden zwei mögliche Orte besichtigt. Die Menschen sind allein schon unglaublich dankbar, dass überhaupt mal wer erscheint. 6 Stunden lang war der Geologe gewissenhaft unterwegs und wir hätten eine gute Stelle gefunden. Leider war das Grundwasser einfach zu tief, die Kosten einen Brunnen zu bauen dadurch viel zu hoch.

Deshalb haben wir uns entschieden, insgesamt 4 Wassertanks aufzustellen, Kosten pro Tank 1000 Euro. Aufstellen heißt, die gehören auf einen vernünftigen gemauerten Sockel, gesichert usw. Und wir wollen auch Leitungen legen, so dass es Entnahmestellen etwas weiter weg gibt. Das Schöne daran, die Regierung hat versprochen, wenn wir sozusagen die Hardware liefern, werden sie dafür sorgen, dass die Tanks beliefert und gefüllt werden.

O-Ton unseres CEO Mr. Tsama:
„People suffer more than we can imagine.“
(„Die Menschen leiden mehr als man sich vorstellen kann“)

Und nein, hier geht es nicht um Duschen oder den Platz vor dem Rathaus in eine Eisbahn zu verwandeln oder mit Schneekanonen schmale Pisten auf grünen Hügeln zu erzeugen.

Hier geht es darum, zu trinken. Wer hier helfen mag, sehr gern.

Zu Besuch bei einer sehr armen Familie in Danicha, der die Harambee-Paten Gemeinschaft vor einiger Zeit im Rahmen einer Nothilfe ein Haus gebaut hat. Die Familie lebte damals mit 5 Kindern ohne Dach über dem Kopf im Freien. Bei jedem Wetter. Die Kinder waren krank, der Familie ging es gar nicht gut.

Das Haus ist eine sehr große Verbesserung, zwei der Kinder gehen durch Patenschaften jetzt regelmäßig zur Schule. Wir haben für die Kinder noch Kleidung vorbei gebracht.

Cordula

Besuch bei einer Familie, die dank zahlreicher Spenden endlich in eine solide Hütte ziehen konnte.

Cordula

Solar Lichte

Es werde Licht! Die ersten Familien haben heute Solarstrom in ihre Hütten bekommen. Inkludiert sind 3 Glühbirnen, eine zusätzliche Batterie, Anschluss um Handys aufzuladen und ein kleines Radio. 2 Jahre Garantie außerdem und diebstahlgesichert.

Diese Woche haben wir bei strömendem Regen – glücklicherweise regnet es endlich – das nächste Social Living Haus begonnen und ein weiteres ist auch noch in Planung bzw. in der Finanzierung. Das bedeutet, wieder können sich zwei bzw. sogar vier Familien auf ein menschenwürdiges Wohnen freuen. Da ich die Anfänge dieses Projekts oft noch so deutlich in mir spüre, sind diese Häuser für mich immer ganz etwas Besonderes. Jetzt ins letzte sind gerade Kinder eingezogen, die von der ersten Stunden an in unserem Projekt waren. Der kleine Jimmy war damals gerade 4 Jahre alt, heute ist er ein hoch aufgeschossener schlaksiger Bub und sein großer Bruder ist schon ein richtiger Mann. Und immer hab ich versprochen, ihr kommt irgendwann dran, die Wohnsituation war immer schon ganz furchtbar. Aber – es gab schlimmere, Notfälle, Menschen, denen einfach das Dach davon geflogen ist, die auf der Straße lagen. Jetzt war es aber soweit. So eine Freude.

 

Und die nächsten Familien wohnen derzeit auch unter Verhältnissen, bei denen man in Europa Probleme bekommen würde, würde man eine Ziege so halten. Hier gefällt mir auch gut, dass zwei Familien, die jetzt schon Nachbarn sind, dann auch in eine Doppelhaushälfte ziehen werden.

Und für die Sponsoren ist es auch toll, dann eine Tafel mit ihrem Namen an der Hauswand zu sehen. Das derzeitige Haus ist beispielsweise ein runder Geburtstag, und was kann man sich wohl schöneres wünschen und schenken.