Dieses Posting von unserer Deutschlehrerin Sigrid möchte ich euch nicht vorenthalten:

Hallo meine Lieben, habe gerade zwei Wochen hier in Kilifi und in der Schule verbracht. In dieser Zeit fanden auch die Abschlussprüfungen statt. Heute war ein großes parents-meeting, von dem ich zwar sprachlich nichts verstanden habe (Swahili), aber die Gestik und Mimik war auch sehr schon aufschlussreich!!! Nächste Woche ist komplett frei, dann unterrichte ich in den zwei folgenden Ferienwochen Lehrer und Bedienstete! Ich bin schon sehr gespannt! LG Sigrid

 

Unser bisheriger Deutschlehrer Philipp wird durch Sigrid abgelöst. Hier ein erster kleiner Bericht von ihr:

Liebe Harambee-Paten, ich bin die neue Lehrerin in Kilifi, die Philipp ablöst. Ich bin am Donnerstag hier gelandet, mit ca. 800 € privaten Spenden, einem Sack voller Kugelschreiber und Kinderunterwäsche, das ist natürlich kein Vergleich zu dem, was du gerade erreicht hast, Gabi. Glücklicherweise war Philipp noch einige Tage mit mir gemeinsam hier und hat mich sowohl in schulische Belange, als auch in Kilifi etwas eingeführt. Nach meinem ersten Schultag heute freue ich mich schon auf weitere Unterrichtseinheiten in Deutsch. Ganz liebe Grüße, Sigrid!

 

Liebe Harambee Paten!
Wie versprochen, mein Bericht über meine ersten 2 Wochen als Deutsch-Lehrer, in der Kilifi-Vonwald-School!

Vorab möchte ich sagen, dass sowohl Flug als auch Fahrt zu meiner Unterkunft bestens organisiert abliefen und ich herzlichst willkommen geheißen wurde.

Nun aber zur Schule:
Direkt am ersten Tag, wurde mir das gesamte Schulgelände sowie weitere Projekte gezeigt.
Mir wurde auch gezeigt, welche Projekte als nächstes in Angriff genommen werden und was benötigt wird, um diese zu schaffen.
Es war atemberaubend für mich zu sehen, wie hier jeder Cent gefühlt 100 mal gedreht wird, um ihn bestmöglichst- zu investieren, und damit den Kindern möglichst viel zu bieten.

Danach legten wir den Stundenplan fest.
Wir entschieden uns für 3 Unterrichtseinheiten für jede Klasse, startend mit der 4. Primary bis zur Form 3 der Secondary.
Dann ging es eigentlich auch schon los, ich durfte zum ersten Mal eine Klasse in Kenia unterrichten.
Ich kannte zuvor nur Österreichische Klassen und ich kann nur sagen, es ist unvergleichbar.

Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen als diese Kinder zu unterrichten.
Beginnend mit deren unglaublicher Disziplin und dem Respekt gegenüber Lehrern, bis hin zu deren Lernwillen.
Es hat mir von Anfang an richtig Spaß gemacht.

Ich habe das Gefühl, dass im Vergleich zu unseren Kindern, die Kinder hier bei Herausforderungen und Lerndruck nicht verzweifeln, sondern aufblühen!
Ich versuche jeden Tag möglichst viel für den Unterricht vorzubereiten.
Doch jeden Tag wieder überraschen mich die Kinder mit deren Lerngeschwindigkeit und ich muss improvisieren.

Besonders beeindruckend fand ich die 4ten Primary Klassen.
Man muss sich mal vorstellen, dass ein Kind mit ~10Jahren ausreichend Kenntnisse über eine Fremdsprache(Englisch) hat, um mit dieser eine zweite Fremdsprache zu erlernen, dazu noch Deutsch, welche unglaublich schwierig ist.

Bereits nach der ersten Woche waren alle Kinder in der Lage zu Grüßen, nach Alter/Wohnort/Befinden und Name zu fragen, sowie auf dahingehende Fragen zu antworten.
Des Weiteren können die Kids bereits schriftlich und mündlich bis 100 zählen!

Da es ja bereits eine sehr engagierte Deutsch-Lehrerin an dieser Schule gab, hatten bereits einige Klassen sehr ausgeprägte Vorkenntnisse.
Diese wurden wiederholt und aufgefrischt.

Zum Schulgelände:
Natürlich lässt sich ein Schulgelände in Kenia keineswegs mit österreichischen Verhältnissen vergleichen.
Trotzdem ist es für hiesige Verhältnisse sehr hygienisch und gut ausgestattet.
Erneut war ich begeistert, wie hier Schüler und Lehrer gemeinsam das Beste aus Dingen herausholen.
So werden z.B. im Geographie-Unterricht die Landkarten auf die Tafel gezeichnet.
Weiters haben die Kinder in der Schule genügend Platz und Möglichkeiten um zu spielen, oder mal im Schatten zu relaxen.
Auch das täglich frisch gekochte Essen ist sehr nahrhaft und vor allem lecker. (Vor allem die frischen Mini-Bananen)

Auch von den Lehrern wurde ich herzlichst begrüßt und eingewiesen.
Voraussichtlich ab nächster Woche werden auch die Lehrer einmal wöchentlich eine Deutschstunde bekommen, da auch dort die Nachfrage riesig ist.
Die Lehrer sind engagiert und haben mich von Anfang an hervorragend unterstützt.(Ich möchte anmerken, dass ich Anfangs Schwierigkeiten damit hatte den richtigen Klassenraum zu finden 😅)

Zusammengefasst:
Es ist für mich eine Ehre solch eine Erfahrung machen zu dürfen und ich freue mich auf die folgenden zwei Monate!

Ich kann nur sagen, ich könnte mir kaum ein besseres Umfeld für eure Patenkinder vorstellen, um zu lernen und zu leben.

Grüße aus Kilifi!
(Nächster Bericht folgt demnächst)

Heute möchte ich euch drei ganz wichtige Personen unserer Schule vorstellen:

Nelly, die Direktorin

Tsama, die rechte Hand von Frau Vonwald

und Philip, unser Schwimmlehrer