Hier eine sehr anschauliche Geschichte über einen Notfall und schnelle Hilfe.

Der 17 jährige Emmanuel krümmte sich eines Morgens vor Schmerzen. Es war ein ganz schlimmer Leistenbruch, es musste sofort etwas geschehen. Die Ärzte in den öffentlichen Spitälern streikten jedoch gerade. Aufgrund der fehlenden Notambulanz musste er in einem privatem Spital behandelt werden. Die Rechnung war im Voraus zu bezahlen. Sie machte 1.000 € aus. Wir griffen dafür in einen Topf für Notfälle und sammelten danach Spenden unter allen Paten.

Die Operation wurde gerade noch rechtzeitig durchgeführt. Emmanuel konnte wieder lächeln. Unsere Matron saß an seinem Bett. In Kenia ist die Pflege und das Essen der Spitalspatienten nämlich Aufgabe der Familie.

Emmanuels Eltern sind Analphabeten und glauben an Zauberei. Sie wollten den Buben wieder mit nach Hause nehmen und einen örtlichen Medizinmann bestellen. Unglaublich, 2021! Es ist noch ein weiter Weg.

Emmanuel blieb einige Tage im Spital, danach durfte er nach Hause und wir organisierten weitere Hilfe für die Pflege. Inzwischen geht es ihm großartig. Er ist jetzt zur Erholung bei seinem Onkel in Tezo. Nachdem seine Familie den Heilungsprozess miterlebt hat, ist sie nun doch sehr dankbar, das erkennen wir an. Vielleicht holen sie in Zukunft doch keinen Medizinmann mehr.

Danke an alle die für Emmanuel gespendet haben. In ein bis zwei Wochen kann er zurück in die Schule.

Immer, wenn ich hier in Kenia bin oder auch nur wenn Freunde und Bekannte erfahren, dass ich mich hier engagiere und teilweise hier wohne, bekomme ich viel Interesse. Aber immer wieder sind dabei auch Fragen, die „in Afrika“ im Satz haben. „Wie ist denn dies oder das in Afrika?“ – „Hast du da in Afrika auch…?“ „Was kostet das so in Afrika?“ – Der Gipfel war einmal, „Du bist doch gerade in Afrika. Ich hab da einen Kontakt gemacht voriges Jahr übers Internet. Kannst du den mal anrufen und fragen, ob es ihm/ihr gut geht?“ Oder gerade mehrere SMS zum Thema, „Was kostet in Afrika eigentlich ein Covid-Test?“

Je nach Laune frage ich dann einfach – welches Land meinst du denn, ich bin in Kenia. Oder manchmal auch zynisch – „Du bist doch in Europa, könntest du mal jemanden für mich in Stockholm besuchen?“

 

Bei manchen glaube ich, dass es einfach Dummheit ist, mangelnde Bildung. Habe gerade mit einer Dame diskutiert, die den Unterschied zwischen Kontinent und Land einfach nicht behirnen wollte. Es stellte sich dann heraus, sie wollte einen Preis aus Ghana.

Ich denke aber, für diese Ignoranz gibt es noch tiefere Gründe. „Da unten“ in Afrika – wo Hunger herrscht und zu viele Kinder, Armut, Kriege, Korruption. Ist doch alles gleich, oder?

Komischerweise nehmen die meisten bei Afrika zumindest die Länder Ägypten, Tunesien, Marokko aus, vielleicht weil alles, was ans Mittelmeer grenzt, doch nicht Afrika sein kann. Ist doch eher wie Griechenland und Italien.

Aber was ist so schwer daran, zu begreifen, dass zwischen Verhältnissen in Südafrika, Namibia, Elfenbeinküste, Nigeria, Kenia, Sierra Leone himmelweite Unterschiede bestehen? Oder ist einfach alles schwarze Haut und heißes Klima?

Es gibt hier die ostafrikanische Staatengemeinschaft. Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda und noch ein paar. Aber zwischen Kenia und Tansania gibt es himmelweite Unterschiede, auch wenn beide Swahili sprechen. Deutsch und Österreicher sprechen ja auch deutsch.

Und nicht einmal in Kenia kann man von ganz Kenia sprechen. Jemand, aufgewachsen in Nairobi, dort in eine gute Schule gegangen, wird kaum die gleichen Probleme haben wie jemand im Küstengebiet oder in der Provinz Ganze.

Selbst das Gebiet, in dem ich tätig bin, nämlich politisch gesehen Kilifi County, eines der größten politischen „Länder“ Kenias, ist unterteilt in ganz unterschiedliche Ethnien. Diese Ethnien sind nämlich viel älter und gewachsener als alles, was später politisch darüber gezeichnet wurde.

In unserem Fall hier decken sich die Landesgrenzen von Kilifi County weitgehend mit dem, was die Einheimischen Mijikenda nennen – neun Orte (miji = Orte, kenda = ein altmodischer Ausdruck für neun).

Die Sage sagt, es gab einmal vor langen Zeiten einen Mann, der hatte zwei Frauen (das muss sein in kenianischen Erzählungen. Meistens wird dann noch ausgeschmückt, dass die zwei sich gehasst haben und eifersüchtig waren, wer denn die Lieblingsfrau war). Jedenfalls gab es von diesen beiden Frauen insgesamt neun Kinder. Und nach des Vaters Tod wurde das gesamte Land auf die 9 Kinder aufgeteilt.

Diese 9 Kinder sind heute die 9 Ethnien hier entlang der Küste. Digo, Chonyi, Kambe, Duruma, Kauma, Ribe, Rabai, Jibana und Giriama. Allen gemeinsam ist bei allen Unterschieden die gemeinsame Sprachwurzel, nämlich Bantu. Und oft werden sie etwas ignorant alle als Giriama bezeichnet. Nur wenn man tiefer eindringt, dann sagt einem jeder – ich bin aus Ribe, ich bin eine Kauma – mit all den Stereotypen natürlich auch, die das so mit sich bringt. Chonyi beispielsweise sagt man nach, dass sie die besten Farmer sind, immer auf ihr Land bedacht und sehr fleißig.

Und ich frage hier oft – wo kommst du her. Und nein, ich meine dann nicht – Kenia. Und niemand käme auf die Idee zu sagen – aus Afrika. Und ich kann ganz oft punkten, indem ich dann eben weiß – ah, ja, eine der 9 Ethnien und die wohnen ungefähr dort (Die Leute hier können sogar sagen, nach der Kurve dort unten beginnt Ribe).

Europa passt viele Male in Afrika hinein. Niemand würde sagen – alle Länder Europas sind doch gleich, alles eins. Das hat mit Respekt zu tun. Daher, gern Fragen zu Kenia, aber bitte nicht einfach nur – Afrika.

Ich habe es verschrien. Und Samstag noch darüber nachgedacht, jetzt endlich auch die Solaranlage für mein Haus auszuzahlen und zu montieren. Aber ich wurde verwöhnt. 4 Wochen hier und noch kein einziges Mal Stromausfall.

Dafür jetzt heftig, nach 36 Stunden ohne Strom jetzt wenigstens ein kleiner Generator, damit nicht eine zweite Nacht im Dunkeln sitze und ein wenig nach außen kommunizieren kann. Diesmal sind zwei Transformatoren für eine ganze Region gleichzeitig kaputt gegangen und man arbeitet wirklich stundenlang schon daran. (Regelmäßige Wartung von was auch immer ist hier nicht so in den Köpfen. Man wartet bei fast allem, bis es kaputt ist.)

In meiner kleinen Wohnung direkt in der Stadt waren Stromausfälle an der Tagesordnung. Und das liegt nicht daran, dass Kenia nicht genug Strom hätte oder so wie jetzt, ein ernsthafter Schaden vorliegt. Es ist einfach eine Mischung aus Schlamperei, Korruption und dem Versuch, einzusparen, für was auch immer. Und weil es keine Konkurrenz gibt, nur eine Monopolstellung.

Jeder wusste zum Beispiel, immer donnerstags ist es soweit. Lade möglichst alles, was du laden musst, vor 10 Uhr, schau, dass – falls du überhaupt einen Kühlschrank hast – keine verderblichen Waren drin sind oder solche, die dir beim Schmelzen alles versauen, denn – bis ungefähr 19 Uhr wird es jetzt keinen Strom geben. Große Firmen haben natürlich ihre eigenen Generatoren, so auch das Spital. Laut, stinkend, unangenehm. Wer es sich leisten kann, hat Solarenergie auf dem Dach. Aber all die kleinen Firmen haben einfach Pech. Und die meisten privaten Haushalte haben ja ohnehin keinen Strom.

Außer Mama Gabi. Und die hat in den letzten Jahren hier gemerkt, wie unglaublich abhängig der Erste-Welt-Mensch doch davon ist.

Versucht doch einfach mal zuhause das Experiment – macht die Augen zu, geht durch eure Wohnung und euer Leben und stellt euch vor, einen Tag lang kein Strom. Und ich denke da nicht einmal an die Wirtschaft, an Bankomatkassen, Rolltreppen oder Türen, die nur automatisch öffnen, ich denke an das normale Leben.

Internet? Fehlanzeige, denn dazu braucht es Strom. Fernsehen, Netflix, Youtube, leider nein. Handy nicht aufgeladen? Pech. Kühlschrank wie gesagt, von Tiefkühltruhe rede ich gar nicht. Abends natürlich kein Licht und in einem Land wie Kenia ist es um 18.30 stockfinster. Bei vielen von uns wäre auch wohl Kochen ein Thema, bei mir hier auch, ich habe zwar einen Jiko, den dreibeinigen schweren schmiedeeisernen Kocher, der unten wie ein Griller befeuert wird, aber ansonsten zwei elektrische Kochplatten. Und nein, Kaffeemaschine und Toaster funktionieren auch nicht. Gut dass unsere Hausdame Judith (matron wird sie hier genannt, sie sorgt sozusagen rund um die Uhr für alle Internatskinder) mir eine Thermoskanne voll mit Tee gebracht hat. Wasser wurde über dem Feuer gekocht, wie sonst?

Für mich als Europäerin sicher am schlimmsten – kein Ventilator mal schnell, wenn es so richtig heiß wird, wobei ich zugebe, hier im Haus geht immer ein wenig Wind und ab ungefähr 11 Uhr hab ich keine pralle Sonne mehr. In der Wohnung war das nahezu unerträglich, vor allem, wenn man dann abends noch viele Kerzen angezündet hat, um etwas zu sehen. Fenster lässt man abends tunlichst zu, solange man nicht unterm Moskitonetz liegt. Und dass ich nicht mal schnell per Whatsapp video-telefonieren kann mit meinem Mann, das fehlt mir an solchen Tagen auch.

Es hat aber auch etwas Gutes, vor allem gestern am Sonntag. In Kenia sind Kirchen ja nicht steuerlich gefördert, sie müssen sich irgendwie erhalten durch Spenden. Und hier gilt das Motto, wer mehr Lärm macht, hat gewonnen. Es wird also der Gottesdienst mit riesigen Lautsprechern auch zu allen Nachbarn geblasen, Teil des Marketings sozusagen. Auch hier – jetzt im Haus ist es irgendwo in weiter Ferne, in der Stadt war es so, dass ich sonntags in eins der Hotels geflüchtet bin. Die liegen nämlich alle so, dass Touristen ja nichts mitbekommen von dem Wahnsinn. Moscheen haben übrigens alle einen Generator;-))

Und so habe ich gestern einen stillen Sonntag genossen, mein Nachbar hat mich mit ein wenig Transistorradio beschallt, eine Mischung aus Rap und Reggae mit manchmal indischen Einschlägen. Und mein Hahn legt sich auch mächtig ins Zeug, damit es nicht zu still wird. Stille ist nämlich wohl wirklich das, was Kenianer nur ganz schwer ertragen.

Heute allerdings war es dann schon unangenehmer. Handy und Notebook langsam ohne Saft, wir haben dann beides in eine Region gebracht, wo es noch Strom gibt und man hat es dort geladen. Aber auch in der Schule – Wasser aus unserem Brunnen benötigt eine Pumpe und die – richtig – Strom. Den ganzen Tag haben alle verfügbaren Kräfte daher wie in alten Zeiten Wasserkübel geschleppt, damit wir das staatlich geforderte Händewaschen überhaupt durchziehen konnten. Das ganze Büro steht, also wurde die Zeit genutzt, um aufzuräumen mit mir, da nicht so gut gelaunt, im Nacken.

Und was für mich privat nur einfach unangenehm ist, ist für Kenia als Land, das sich weiter entwickeln soll, eigentlich eine der größten Baustellen. Wie will man Investoren und Firmen anlocken, Arbeit schaffen, wenn man nicht einmal das Grundnahrungsmittel der Moderne zur Verfügung stellen kann – Strom. Und zwar nicht – meistens Strom, sondern 24/7 Strom, nicht einmal 5 Minuten keiner. Im Grunde kann die Regierung froh sein, dass so wenige Haushalte derzeit über Strom verfügen, denn sonst würde es sicher irgendwann heftige Proteste geben. Schon jetzt ist bei Familien, die nur so ein Minimum an Wohlstand ihr Eigen nennen, der Fernseher der Mittelpunkt des Hauses. Ein großer natürlich. Und hat somit auch hier die frühere Feuerstelle abgelöst. Und wie wir aus Europa wissen, alles darf man dem modernen Menschen wegnehmen, nur nicht das Dschungelcamp oder ähnlich schwere Kost.

 

Und wenn ihr die Zeilen lest, hab ich wieder Strom. Klarerweise.

 

 

Manchmal fragen mich Menschen in Europa, warum ich hier trotz viel Arbeit so entspannt bin. Das immer warme Wetter allein kann es ja nicht sein. Und ich antworte dann manchmal flapsig: „Weil ich mir hier eine Haushaltshilfe leisten kann. Und einen Chauffeur. Und jemanden, der mal schnell was einkauft. Und…“

Kenia ist ein Land kleiner Dienstleister. Jede berufstätige Frau hier hat mindestens eine oder zwei ungelernte Kräfte, Frauen oder Männer, für die „niederen“ Arbeiten. Mit denen dann diese Hilfskräfte wieder ihre Familien ernähren. Die Kinder werden gehütet, die Wäsche gewaschen, der Garten bestellt oder man wird rasch zum Einkaufen gebracht.

Während Corona war daher auch genau das sehr spürbar, dass eben niemand mehr wen gebraucht hat, der die Wäsche waschen würde oder die Kinder beaufsichtigen. Alle waren zuhause und vor allem diese kleinen Arbeiten sind es normalerweise, warum es trotz Armut irgendwie weiter geht.

Man glaubt in Europa ja oft, man kann doch nicht wen für sich die Drecksarbeit machen lassen. Auto waschen zum Beispiel. Wird man gerade als Weiße da nicht gehasst? Ganz im Gegenteil, würde ich das selbst machen, würde ich Menschen Arbeit wegnehmen. Als ich kurz darüber nachgedacht hatte, eine Waschmaschine anzuschaffen, saß meine Haushaltshilfe Riziki heulend neben den Stufen.

Auch früher hab ich das oft erlebt am Flughafen oder auch im Hotel. Da kommt ein junger Kenianer und bietet an, den Koffer zu tragen bis zum Auto. Und fast jeder Tourist reagiert gleich, bloß nicht. Kann ich selbst, wer weiß, ob der damit nicht abhaut, oder auch – nett gemeint – das wäre doch Ausbeutung. Nein, es selbst zu machen, das wird hier als Ausbeutung empfunden. Warum lässt du dem jungen Mann nicht die paar Schilling zukommen du Geizkragen – das wird hier gedacht.

Was aber bei diesen Arbeiten anders ist als bei uns – man hat Zeit.

Riziki ist den ganzen Tag angestellt, also ab 8 Uhr darf sie kommen, und wie sie wann was macht, das teilt sie sich ein. Dazwischen plaudert sie mit dem Gärtner, bekommt ihren Tee, ihr Frühstück, ihr Mittagessen. Sie überarbeitet sich nicht, es ist eher eine langsame, gleichmäßige Bewegung. Völlig unverständlich, dass jemand wie bei uns, wo Zeit Geld bedeutet, seine Hausangestellten antreibt, doch schneller das Bett zu machen oder den Boden zu wischen. Am Abend wird beides erledigt sein, ob dazwischen ein Tee getrunken wird oder geplaudert, wen kümmert es.

Ich weiß schon, dass man die Zeit bei uns nicht zurück drehen kann, dass es sehr, sehr teuer ist, jemanden zu beschäftigen (ich bin seit fast 40 Jahren auch in Österreich Arbeitgeber), aber so ein kleines bisschen würde ich es mir zurück wünschen. Dass man Menschen beschäftigt und nicht Maschinen und mit mehr Gelassenheit in den Tag geht.

Riziki hat mir gerade eine Mango geschnitten und sich zum Mittagessen verabschiedet. Und alles ist gut.

Wir haben heute eine neue Schule in unser Projekt aufgenommen, eine Dorfschule in Rabai in der Nähe von Kaloleni. Von dort kommt unser kenianischer CEO Mr. Tsama, der uns auf die Schule aufmerksam gemacht hat.

Rabai hat eine öffentliche Schule. Zwischen dem Dorf und der Schule fließt jedoch ein kleiner Bach, zur Regenzeit von kleinen Kindern nicht zu überwinden. Also haben die Dorfbewohner eine kleine Nursery School beim Dorf gebaut, die kleinen Kinder können dort die PP1 und PP2 besuchen und später, wenn sie groß genug für den Weg sind, in die öffentliche Schule wechseln.

Wir möchten diese Schule, die Kinder und ihre Familien unterstützen und suchen Paten. Eine Patenschaft beträgt 20 Euro – damit besucht das Kind die Schule (zuerst die Nursery, später die öffentliche Schule) und ist krankenversichert. In der Nursery bekommen zudem alle Kinder morgens ein Porridge.

Wenn Du die Patenschaft für eines dieser Kinder übernehmen möchtest, würden wir uns sehr freuen! Bitte fülle dafür das Patenformular auf unserer Webseite aus: Übernahme einer Patenschaft. Wir melden uns dann in einigen Tagen mit weiteren Informationen. Herzlichen Dank!

Menschen in Europa fragen mich oft – traust du dich auch in die Slums?

Wie ist es da so?

Und wenn wir Besucher hier haben, Paten, Sponsoren, Freunde, sind alle sehr erstaunt, dass sich Armut nicht auf eine bestimmte Gegend beschränkt, sondern dass sie einem einfach überall begegnet. Es gibt diese große Kluft nicht, die man oft erwartet. Auch der Kellner vom Hotel oder sogar ein ehemaliger höherer Beamter wohnen durchaus in einer Lehmhütte, vielleicht einer mit Strom oder Wasser oder Toilette, aber eben auch – Lehmhütte. Und aus genau diesem Grund gibt es auch an der ganzen Küste keine echten Slums – es gibt aber flächendeckend Armut.

Das, was noch am ehesten unserer Vorstellung von Slum entspricht, ist hier in Kilifi die Region „Old Ferry“, sehr nah in Gehdistanz zu unserer Schule und inzwischen kommen sehr viele Kinder genau von dort. Und seit den Anfängen besuche ich „meine“ Familien hier. Old Ferry ist der Grund, warum mich anfangs, als ich noch im Hotel gelebt habe, Angestellte gefragt haben, warum ich die Schule denn ausgerechnet dort bauen will, ob ich nicht wüsste, dies sei die ärmste Gegend von Kilifi? Ja, und genau deshalb.

Old Ferry ist wie eine abgeschlossene kleine Ortschaft, allerdings ohne Zaun. Jeder kennt jeden, viele sind miteinander verwandt, sicher gibt es auch Kleinkriminalität, allerdings keine echte Gewalt. Drogen, Alkohol, sicher. Trotzdem mag ich diese Gegend.

Nach vielen Jahren Arbeit und mindestens einmal jährlichen persönlichen Besuchen kennen uns alle gut. Die Menschen begegnen mir höflich, respektvoll, aber auch vertraut.

Und da wir inzwischen hier so viele Kinder unterstützen, unsere Schuluniformen ja in einem speziellen Hellblau gefertigt sind, liebe ich diesen Moment, wenn uns Scharen von Kindern in unserer Uniform entgegen kommen, aus jeder Hütte, aus jeder Ecke, eine Welle in Hellblau.

Die Vonwald-Kids.

Und durch die ständige Hilfe, allein schon, weil wir aus fast jeder Familie inzwischen ein Kind in der Schule haben und dort auch mit Essen versorgen, haben wir den Eltern eine Last abgenommen. Und nein, ich bilde es mir nicht ein, man sieht das.

Und dieses Mal auch – weniger „neue“ Kleinkinder, weniger Babys, vielfach die Auskunft, Mama arbeitet, Papa hat Arbeit.

Es ist daher auch kein Zufall, dass ich unser neues Umweltprojekt – Plastik sammeln und dafür Geld bekommen – ausgerechnet hier starte. Ich bin überzeugt, es wird ein Erfolg.

 

Von Gabriela Vonwald.

Bevor es – da Samstag – wieder zum Teamfrühstück geht, möchte ich euch Fotos zeigen vom Ecopark, eine Organisation, gegründet vor einigen Jahren von einem Engländer, Steve Trott, den ich kennen lernen durfte.

Die Organisation möchte nicht nur ein Umweltbewusstsein schaffen, sie vermittelt auch: „Für dich ist es nur Müll, für andere Gold.“ Das heißt, sie kaufen Plastik auf, bekommen es von Hotels gratis, schreddern es und verkaufen es an zwei Plastik verarbeitende Firmen in Mombasa und Nairobi.

Die, die sammeln, bekommen Geld, die, die es koordinieren und auch dieser Verein.
Und daneben vermitteln sie in Schulen, was man alles aus Müll basteln oder nutzen kann.
Wir wollen erstens mit unseren Kindern da mitmachen und sammeln und basteln.

Zweitens wollen wir aber unseren Eltern und Kindern Geld dafür bezahlen, dass sie Plastik sammeln. Die Eltern bekommen ein paar Schilling pro Kilo, wir bekommen von Eco Geld pro Kilo und die holen das einmal pro Woche ab. Die Eltern haben ein Einkommen mit etwas, was sie sonst wegwerfen und wir haben auch einen Zuverdienst. Vielleicht kaufen wir dann später mal eine eigene Schreddermaschine.
Und ich hoffe, damit ein Bewusstsein zu schaffen, Plastik nicht in die Landschaft zu werfen. Hier mal nur ein paar wenige Eindrücke.

Unsere Kinder gehen zu Fuß zur Schule. Ganz selten mal, weil man spät dran ist oder ohnehin in die Richtung fahren muss, bringen Eltern ihre kleineren Kinder mit dem Motorradtaxi, als Ausnahme. Kein Kind beschwert sich wirklich über 30 Minuten Fußmarsch und meistens kommen sie in einer großen Gruppe, haben Spaß dabei, entdecken Abenteuer und vor allem beim Heimweg – obwohl müde – können sie sich auch auspowern und den Schulstress abschütteln.

Ein paar der Größeren haben durchaus einen noch weiteren Schulweg und daher stimmen wir dem Wunsch fast aller Kinder ab einem gewissen Alter nach einem Fahrrad auch gern zu. Es erleichtert einfach viel und ist gleichzeitig ein tolles Sportgerät für die Nachmittage. Und ab Klasse 7 bieten wir das sogenannte Half-Boarding, das heißt die Kinder schlafen auf simplen Matratzen in der Schule bis Samstag mittags, sind sonntags und in den Ferien aber zuhause. (Jetzt durch die Covid-Beschränkungen ist es gerade schwierig, aber Kenia lockert wöchentlich mehr.)

Bei meinen Familienbesuchen von Kindern anderer Schulen, die wir auch unterstützen, sehe ich aber immer wieder, dass offenbar da die Uhren anders ticken. Da werden Kinder aufgenommen, die manchmal 1,5 Stunden Fußmarsch zu bewältigen haben, 4jährige. Das heißt, sie müssen sich um 5 Uhr auf den Weg machen. Unmenschlich. Aber oft ist es die einzige erschwingliche Schule für die Eltern. Warum lässt man das zu? Meine Erfahrung – die wenigstens Schulleiter oder Lehrer haben auch nur den geringsten Schimmer, wo ihre Kinder wohnen, aus welchen Verhältnissen sie kommen, wie die Familienstruktur ist. Man klopft an beim jährlichen Casting und wenn es eine Geburtsurkunde gibt und das Schulgeld bezahlt wird, ist es jedem egal.

Was bei uns anders ist – bevor ein Kind bei uns aufgenommen wird, überprüfen wir die gesamten Verhältnisse der Familie. Und dazu gehört als allererstes – wie weit entfernt wohnt das Kind? Ist das zu bewältigen. Im Zweifelsfall zahlen wir das Schulgeld für eine Schule gleich neben der Hütte. Aber auch andere Informationen holen wir ein, auch, weil wir unseren Sponsoren verpflichtet sind. Schafft es die Familie wirklich nicht ohne Hilfe oder erzählt sie das nur? Wie viele Kinder gibt es überhaupt. Unser Deal ist immer, wenn wir dir die Sorge für eines abnehmen, schickst du eines der anderen verlässlich in eine öffentliche Schule. Seit Jahren gilt auch, wir sponsern maximal zwei Kinder aus einer Familie.

Auch eine wichtige Frage, haben die Eltern irgendeine Arbeit, gibt es überhaupt Eltern oder sind die beide irgendwo und Kind wächst bei der Großmutter auf. Wer ist also unser Ansprechpartner bei Problemen? Dazu eine lustige Geschichte:

In der Anfangszeit dachten alle, wenn es nur eine alleinerziehende Mama geben würde, dann würden wir ein Kind eher fördern. Also gab es immer die Info, Vater gestorben. Bis wir das durchschaut hatten, verging eine Weile. Bei allen Besuchen waren keine Väter zu sehen. Bis wir dann bei einem der Elternabende erklärten, wir würden das sehr schade finden, dass es keine Väter gibt. Wir würden viel lieber mit Familien arbeiten, wo auch Väter eine Verantwortung übernehmen würden. Beim nächsten Elternabend – ich war gerade anwesend – plötzlich doch einige Väter im Raum, denen ich dann zu ihrem plötzlichen „vom Tode auferstanden“ gratuliert habe. Unter großem Gelächter.

Heute weiß jeder, er muss nicht auf total arm spielen oder alleinerziehend (wobei es immer noch die meisten Härtefälle bei Alleinerziehenden beiderlei Geschlechts gibt), unser Kriterium ist eher – unterstützt du dein Kind, bist du ernsthaft an Bildung interessiert, wirst du mit uns zusammenarbeiten, auch präsent sein bei den Elternabenden. Es gibt auch nur noch im Notfall alles gratis, wir verlangen wo immer es möglich ist, inzwischen die Schuluniform von den Eltern und die Hefte ebenfalls. Und unsere Eltern müssen Feuerholz bringen, sonst haben die Kinder nichts zum Essen.

Gestern bekam ich übrigens von einem der großen Buben einen rührenden Brief darüber, sein Schulweg sei so weit. Manchmal siedeln Eltern um, und dann überlegen wir, was ist besser fürs Kind, ein weiterer Schulweg, aber bei uns bleiben, oder kürzerer Schulweg und andere Schule. Bei den Großen entscheiden wir meistens für den längeren Schulweg. Jedenfalls bekommt der Bub ein Fahrrad, er weiß es noch nicht, Überraschung.

 

Helfen ist einfach, erfordert aber doch wesentlich mehr als nur Geld ausstreuen. Und darum bemühen wir uns jeden Tag.

 

Seit 4 Jahren strebt Kenia ein komplett neues Schulsystem an. War es bis dahin das britische System mit 3 Jahren verpflichtendem Kindergarten, dann 8 Jahre Primary mit einer alles entscheidenden Abschlussprüfung, nur wenn man die bestanden hat plus sich die teilweise exorbitanten Gebühren leisten konnte, ging es weiter zu 4 Jahren Secondary und dann in fast jedem Studienfach 4 Jahre Uni, hat man im neuen System alles über den Haufen geworfen und dies betrifft nicht nur Klassenstruktur und Lernzeit, sondern vor allem Lerninhalte. Und ich hab schon oft gesagt, ich finde das richtig gelungen, auch wenn der Übergang sicher holprig sein mag, noch dazu mit Coronaverzögerungen. Aber es ist ein Kraftakt.

Was wird kommen oder ist schon da, denn alle Kinder bis Klasse 4 laufen schon im neuen System, alle darüber noch nach dem alten. In 3 Jahren dann treffen sich beide Systeme und es gibt nur noch „Schule Neu“.

Es beginnt mit 2 verpflichtenden Klassen Nursery/Vorschule, genannt PP1 und PP2 (Pre-Primary). Auch neu, ein Kind muss 4 Jahre alt sein, man kann es also nicht einfach zur Aufbewahrung abgeben. Und auch ganz wichtig, wir dürfen kein Kind mehr annehmen, das keine Geburtsurkunde hat. Das ist eine Herausforderung für die Eltern, zwingt sie aber auch, das alles ernst zu nehmen.

Dann geht es weiter mit 6 Klassen – genannt „grade 1-6″ – Primary, nämlich 1-3 Lower Primary, 4-6 Upper Primary. Und – keine alles entscheidende Endprüfung, die praktisch bedeutet hat, wenn ich da einmal versage, ist mein weiterer Weg verbaut. Jedes Kind hat nach Primary 6 das Recht auf Highschool.

Dann kommen eben weitere 6 Jahre Highschool, wieder getrennt in Lower Senior High und Upper Senior High. Und am Ende hat man Abitur/Matura. Wobei man auf dem Weg dahin auch entscheiden kann – ich lerne einen handwerklichen Beruf und wechsele in eine Berufsschule.

Sehr viele Schulen wird allein das vor große Herausforderungen stellen. Denn es gibt unzählige Schulen in Kenia, die entweder oder sind, Primary oder Secondary.

Zur Info – wir bieten auch jetzt schon beides an und unsere Kinder laufen fast alle durch.

Was aber neben dieser reinen Strukturänderung vor allem geändert wurde sind die Inhalte. Weg vom verkopften rein akademischen Lernen und Bücher studieren hin zu der Entwicklung von Fähigkeiten und Interessen. Lehrer sind schon seit 4 Jahren angehalten, genau das heraus zu filtern, Schulen sind angehalten Möglichkeiten zu bieten. Und das Schöne, alles, was bisher eine freiwillige Spielerei war und weswegen wir belächelt wurden, wird jetzt verpflichtend und benotet. Sport bekommt plötzlich einen Stellenwert, Musik, Kunst. Man weist Schulen an – nicht nur Fußball und traditioneller Tanz oder Pfadfinder – bietet neue Dinge, öffnet Türen.

Vor Jahren wurde ich noch belächelt, dass wir Schwimmunterricht anbieten und Deutsch – jetzt wollen viele Schule plötzlich Schwimmen als Angebot. Musikinstrumente spielen erschien bisher als netter Zeitvertreib, jetzt sind Schulen begehrt, die genau das tun. Ab der Secondary MUSS ein Kind zumindest in einem dieser Aktivitäten dabei sein.

Und auch das stürzt jetzt viele Schulen in hohe Kosten – auch die öffentlichen. Und es sind ganz andere Lehrer gefragt. Wir haben beim Casting immer schon auch berücksichtigt – macht der Sport, hat der schon mal eine Theatergruppe geleitet, spielt er ein Instrument – aber bisher war das sonst nicht wirklich wichtig.

Und eine weitere Vorgabe der Regierung ist die Digitalisierung. Der Ruf nach – jedes Kind in der Highschool ein Tablet. Nun, bei uns sind wir wenigstens soweit, dass jedes Kind in der jetzigen Secondary ein Tablet hat und auch damit umgehen kann. Ebenso alle Lehrer (nicht selbstverständlich). Und bis es soweit ist, werden wir das auch für die Klassen 7 und 8, also die späteren Klassen 1 und 2 der Highschool haben.

Was auch gefördert werden soll – Handwerk. Nicht alle sollen an die Uni oder ins College. Schaut euch die Fähigkeiten und Fertigkeiten an, lasst uns die Berufsschulen aufwerten. Und ich freue mich, dass wir mit einer sehr guten zusammenarbeiten seit vielen Jahren, und dadurch, dass wir dort immer wieder für den einen oder anderen jungen Menschen das Schulgeld zahlen, auch hier zur Entwicklung beitragen

 

Ich möchte übrigens in den nächsten Tagen noch anschaffen – ein Keyboard, einen Tischtennistisch und eine Töpferscheibe. Wir haben jetzt schon Kinder, die dafür zu begeistern sind. Vielleicht mag mich ja wer finanziell unterstützen, der das selbst als Hobby betreibt?

 

 

Seit fast 15 Jahren besuche ich in Kenia Familien. Anfangs mit gemietetem Auto, mit TukTuk, mit ersten eigenem Schulauto und  – ganz, ganz, ganz viel einfach zu Fuß. Im Grunde hat Harambee ja so angefangen, eine Schule bauen, das kam ja erst zwei Jahre nach der Gründung. Mir wurden bedürftige Familien genannt, ich bin hingefahren, hab versucht herauszufinden, wo der Schuh drückt, hab Lebensmittel gebracht, Schuluniformen und Schulgeld bezahlt, mal ein Dach reparieren oder ein Bett tischlern lassen. Viele Stunden am Tag, anfangs noch vom Hotel aus.

Viele dieser langen Fußmärsche habe ich genutzt, um von meinem Freund und Mentor und Mitgründer Mr. Richard Karani zu lernen. Lange Fußmärsche heißt Zeit für lange Gespräche. Und es war einfach schon lehrreich, ihn zu beobachten. Der einfach alle kannte, von jedem eine Geschichte wusste, wer mit wem verwandt ist. Und der mich ganz sanft unterrichtet hat im Umgang mit den Menschen, in Respekt, der mir aber natürlich auch die Türen geöffnet hat. Ihm hat man vertraut, also auch mir. Allein die hunderte Arten der Begrüßung, die Feinheiten, die Fragen. Ich weiß heute aus der Entfernung, wohnen da muslimische Familien oder christliche und weiß, welche Begrüßung. Ich habe Pflanzen kennen gelernt, Früchte, Tiere und Brauchtum. Manchmal war ich so erschöpft nach solch einem Tag, dass ich nur noch duschen und schlafen wollte, aber es war immer ein Erlebnis.

Heute haben wir für diese Aufgabe Lucy, die so unglaublich gut mit den Kindern und Müttern umgehen kann, liebevoll aber bestimmt, immer den richtigen Ton trifft, behutsam oder forsch, lustige große Schwester oder Respektsperson. Sie hat es wirklich drauf. Und kann von jedem unserer Kinder sagen, unter welcher Palme rechts die Hütte steht und welches Kind gleich daneben wohnt, einfach unglaublich. Dazu Michael, Mr. Karanis jüngster Sohn, den ich kenne, seit der Bengel 14 war, der mich als Zweitmutter respektiert und inzwischen mit viel Geduld gelernt hat, richtig gute Fotos zu machen.

Und eigentlich könnte ich mich zurück lehnen und die zwei machen lassen.

Warum ich dennoch auch weiterhin immer wieder Tage mit Familienbesuchen einschiebe, auch wenn ich heute während eines Aufenthaltes maximal noch 60 bis 80 Kinder schaffe (was bei insgesamt über 800 Kindern eben nur noch 10% sind), hat mehre Gründe.

Der erste – ich mach das einfach gern. Ich bin neugierig und liebe das Zusammensitzen mit der Großfamilie vor der Hütte. Irgendwer holt sofort irgendeinen wackligen Stuhl, schiebt ihn und mich in den Schatten und dann wird einfach geredet, gefragt, nach Wünschen, Problemen, Sorgen und was sich seit dem letzten Besuch so getan hat. Und ich kann so oft sehr rasch helfen, entscheiden, etwas tun. Manchmal hängt da ein Leben oder zumindest das Glück und die Hoffnung nur an ein paar Euro und einer Idee. Vor allem das Thema Hoffnung ist es auch – Familien eine Hoffnung geben, dass da jemand da ist, dem sie nicht egal sind. Das kann man nicht von einem Büro aus.

Der zweite Grund – ich möchte nicht als die reiche Weiße in ihrem Glaspalast wahrgenommen werden. Bei meiner ersten Ansprache an meine Mütter – damals saßen noch kaum Väter dabei – hab ich genau das gesagt – ich bin eine von euch – Frau, Mutter, Großmutter. Ich möchte, dass man mich anfassen kann, umarmen (wenn nicht gerade Covid ist), miteinander schweigen.

Das sind also meine Gründe, warum ich es noch immer mache, obwohl ich so langsam ein wenig mein Alter spüre und meine Untrainiertheit.

Es ist wichtig,  in die Familien zu gehen, ob ich das nun selbst tue oder Lucy oder ein anderer Mitarbeiter. Unsere Paten sollen Informationen bekommen, die über Schulnoten hinausgehen. Sie sollen wissen, schläft das Kind in einem Bett oder auf dem Fußboden, hat es Geschwister, gibt es Eltern, Großeltern, wie ist die Wohn- und Familiensituation. Man kann ein Kind nicht wirklich stimmig begleiten, wenn man nur hinter Schulmauern sitzt.

Familienbesuche werden daher immer ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit sein.